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Aus dem Sanella-Album Afrika |
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MADEIRA-GARTEN IM MEER Bald lagen auch die Kanaren, diese glücklichen Eilande, hinter uns, und unser Frachter steuerte auf Madeira zu. Mit großer Spannung und Neugierde erwartete ich diese Insel. Zu Hause hatte ich oft Zeitungsberichte über Madeira gelesen und auch schon einmal einen Reiseprospekt in der Hand gehabt. Die Bilder darin waren einfach märchenhaft. Es konnte sicher nur sehr wohlhabenden Leuten möglich sein, Madeira als Kur» und Erholungsort zu besuchen. Um so mehr freute ich mich, diese Insel ohne eigene Mittel erleben zu können. Als wir in Funchal, dem Hafen von Madeira, an Land gingen, befanden wir uns wirklich in einem "Garten im Meer". Ich wußte gar nicht, wohin ich zuerst sehen sollte, so schön war alles. Was des Menschen Herz begehrte, war hier vorhanden. Bizarre, gratige Felsen lagen, umtost von der Brandung, im blauleuchtenden Ozean. Wohin das Auge sah, erstreckten sich gepflegte Parkanlagen, Palmen und Eukalyptenhaine, und überall leuchteten die farbigen Tupfen blühender Mimosen, Rosen, Kallas und Magnolien. Wie verwunschene Schlösser standen prächtige Luxushotels im gleißenden Licht, der Sonne, und die kleinen sauberen Häuser der Einwohner klebten wie Schwalbennester an den Terrassen der Berghänge. EINE SAUSENDE SCHLITTENFAHRT -DOCH OHNE SCHNEE Ich dachte an meine Entbehrungen während der Reise durch Afrika. Darum wollte ich in diesem weltberühmten Kurort das Leben auch einmal von der anderen Seite kennenlernen. Bill und ich nahmen daher jede Gelegenheit wahr, uns zu belustigen. |
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Wir ritten vergnügt auf Eseln in die Berge, fuhren mit Booten wie flinke Piraten in kleine felsige Schlupfwinkel am Meer, badeten nach Herzenslust und erfrischten uns in dem klaren spiegelnden Wasser. Wir konnten auch stundenlang am schönen Strand liegen und uns die Sonne behaglich auf den Bauch scheinen lassen. Als Bill hörte, daß Torte mit Schlagsahne zu meiner Leib und Magenspeise gehörte, neckte er mich oft damit, daß er ohne mein Wissen wahre Riesenportionen davon auffahren ließ. Das war ein Leben. Eine ganz prima Sache waren auch die berühmten Schlittenfahrten auf Madeira. Wir saßen dabei auf altmodischen Polstersofas in buntbemalten kastenartigen Schlitten. Zwei Männer trieben die Ochsen an, die unser malerisches Gefährt die steinige Straße den Berg hinaufzogen. Dann wurden alle Vorbereitungen für die Schlittenfahrt ohne Schnee getroffen. Wenn die hölzernen Kufen auf das glatte schwärzliche Pflaster geschoben wurden, und die Schlitten durch eine farbenfrohe Landschaft in lustiger, sausender Talfahrt nach unten stoben, gab es einen Mordsspaß. |
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